Raubfischangelei auf Hecht und Barsch in den Boddenrevieren stabil

26.08.2021
Dorschbestände besorgniserregend in Bedrängnis

Das heiße Sommerwetter ist vorbei und die Tage werden kühler und kürzer. Das kündigt langsam den Herbst an. Der August verlief aus anglerischer Sicht solide. Das hin und her beim Wetter machte es manchmal zwar nicht einfach, aber es gelang immer wieder, hier und da, einen Strike einzufahren. Während die Hechtangelei stabil blieb, kamen zuletzt die Barsche sehr gut in Schwung, die je nach Tagesbedingungen oft gut zu fangen waren. Sehr zur Freude der Angler, zählten häufig die begehrten großen Stachelflosser zum Fang. Die Großen attackierten gern einmal auch die Hechtköder und vernaschten so manchen Gummi. Die nächsten Wochen werden sicher spannend, wenn die Raubfische in ihre herbstliche Fresslaune kommen. ...

 

 

... Während der Frühsommer noch einigermaßen gute Dorschfänge zuließ und noch Hoffnung für die Dorschbestände vor Rügen versprach, sind die Fangergebnisse zuletzt stark eingebrochen. Es sind küstennah nur noch sehr kleine Dorsche fangbar. Es mangelt akut an maßigen Fischen. Über große Fische brauchen wir derzeit nicht zu reden. Und diese werden zukünftig unbedingt für die Fortpflanzung und den Erhalt der Spezies gebraucht. Folgt man den Aussagen der Experten und Forscher aus der Wissenschaft ist es gar nicht gut bestellt um die Dorschbestände. Nach deren Aussagen ist der Kipppunkt für die Erhaltung der Dorschpopulationen in der Ostsee bereits überschritten. Es bleibt zu befürchten, dass sich die Bestände, wenn überhaupt noch, nur sehr langfristig wieder erholen können. Es ist zusätzlich mit weiteren Schutzmaßnahmen zu rechnen, die sicher auch uns Angler betreffen werden. Weder der Zustand der westlichen Dorschbestände noch der östlichen Dorschbestände gibt Anlass für Zuversicht. Sehr schade! Vielleicht bringt der Herbst noch andere Erkenntnisse zumindest für uns Angler. Wir lassen uns gern überraschen. Die Chancen stehen aber angesichts der aktuellen Situation und der veröffentlichten Studie nicht gut. Bleibt zu hoffen, dass geeignete Schutzmaßnahmen und die Natur selbst einen Weg finden.

Sehr willkommen ist deshalb das starke Aufkommen an Makrelen, die derzeit in großen Schwärmen vor der Küste Rügens patrouillieren. Nach wie vor gut sind auch die Plattfischfänge bei der Naturköderangelei. Ostseeangeln ist also nach wie vor lohnend, wenn der Fokus nicht ausschließlich auf Dorsch liegt.

Wir wünschen allen Anglern und unseren Gästen einen angenehmen Aufenthalt auf Rügen, viele schöne Stunden auf dem Wasser und den einen oder anderen guten Fisch am Haken.

 

Jörg Dobke

MASTER GUIDING